PRESSEMITTEILUNG
Entenrettung in der DRK-Kita Südlichter Gemeinsame Rettungsaktion von DRK-Mitarbeitern und Notruf für wilde Tiere – Rechte für Wildtiere e.V.
Güstrow, 25. 05. 2022
Helle Aufregung am Dienstagmorgen in der DRK-Kita Südlichter. Kinder drückten sich die Nasen an den Scheiben platt, ein Tuscheln raunte durch die Gänge, DRK-Mitarbeitende lagen auf dem Boden und steckten kopfüber in einem Regenwasserschacht. Ein aufgeregtes Schnattern war zu hören. Doch was war passiert? Offenbar hatte eine Ente unbemerkt im geschlossenen Innenhof der Güstrower Kindertagesstätte gebrütet. Zum ersten Mal hatte sie nun am Dienstag mit ihren zehn Jungtieren das Nest verlassen. Ein zauberhafter Anblick, doch schon kurze Zeit später bemerkte eine aufmerksame Kita-Erzieherin, dass zwei der Küken fehlten.
Ein klägliches Piepsen drang aus dem Gullischacht in der Mitte des Innenhofs. Die Küken waren hineingefallen und kamen ohne Hilfe nicht mehr heraus. Beherzt griffen die DRK-Mitarbeitenden ein, öffneten den Regeneinlauf und holten eines der Küken hervor. „Das Zweite ist in ein weiterführendes Rohr geschlüpft das ein Stück weiter nach unten führt“, erklärt Stephanie Wittner, Leiterin des Ernährungszentrums beim DRK Güstrow mit einem Herz für Tiere. Aus eigener Kraft sei es dem Küken nicht gelungen an dem glatten Rohr wieder nach oben zu gelangen, beschreibt sie weiter. Zunächst habe sie versucht in das Rohr zu greifen, hing zwischenzeitlich kopfüber in dem Schacht. Unmöglich, so ihr Resümee. Mit allerhand Hilfsmitteln – Stöcken, Kellen, Schaumsieb – versuchten die Helfer indes weiter an den Pechvogel heranzukommen. Vergebens.
Das Küken war inzwischen in den Gullischacht geraten. Ein schwerer Eisendeckel trennte es nun von den Rettern. Kurzerhand bot Daniel Müller, der Vater zweier Kita-Kinder, seine Unterstützung an. „Das war doch ganz selbstverständlich und ist ein schönes Gefühl, wenn man etwas Gutes tun kann“, sagt er. Mithilfe der robusten Küchenkellen hob er den schweren Decken an, stieg in den Schacht und hob das verängstigte Entlein aus gut einem Meter Tiefe an die Oberfläche. Laut schnatternd gesellte es sich wieder zu seiner wartenden Familie. „Was für ein schöner Moment“, sagt Stephanie Wittner sichtlich erleichtert.
Inzwischen wurde Güstrows Wildtierretter Peter Koerner informiert. „Wir konnten die Entenfamilie ja nicht mitten in der Südstadt in die Freiheit entlassen“, macht Caroline Awe, Leiterin der Verbandskommunikation beim DRK Güstrow, deutlich. „Das war auch goldrichtig, denn die Entenmutter wäre auf der Suche nach Wasser durch die ganze Stadt gewatschelt“, erklärt Peter Koerner. Er und sein Team vom Verein Notruf für wilde Tiere – Rechte für Wildtiere fingen die Entenfamilie mit einem Kescher ein und entließen die Tiere gesund und munter auf den Güstrower Inselsee.
Bildunterschriften:
Bild 1: Glücklich vereint watschelte die Entenfamilie über den Innenhof der DRK-Kita Südlichter in Güstrow. Foto: Caroline Awe
Bild 2: Zufrieden kuscheln sich die Entenküken nach der Wiedervereinigung aneinander. Foto: Caroline Awe
Bild 3: Voller Körpereinsatz: DRK-Mitarbeiterin Stephanie Wittner versucht, unterstützt von Kollegin Johanna Dittmann, das Küken aus dem Regeneinlauf zu holen. Foto: Caroline Awe
Bild 4: Daniel Möller unterstützt beim Anheben des schweren Gullideckels – so können die Tierretter an das verlorene Küken gelangen. Foto: Caroline Awe
Bild 5: 5 Wildtierretter Peter Koerner fing die Enten ein und brachte sie anschließend zum Güstrower Inselsee. Foto: Caroline Awe