PRESSEMITTEILUNG
Gewaltschutz im Fokus
Mitarbeitende der stationären Kinder- und Jugendhilfe im DRK Kreisverband Güstrow e.V. beschäftigen sich intensiv mit einem Konzept zum Schutz der Kinder- und Jugendlichen in den DRKEinrichtungen
Güstrow, 14. 01. 2025
Der Schutz der Kinder- und Jugendlichen vor Gewalt spielt in den stationären Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen des DRK Kreisverbands Güstrow e.V. seit jeher eine übergeordnete Rolle. Mit der Novellierung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes sowie dem Inkrafttreten des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes im Juni 2021 kamen weitere gesetzliche Anforderungen hinzu. Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sind nun in der Pflicht eigene Gewaltschutzkonzepte vorzuhalten.
Das Gewaltschutzkonzept für die stationäre Kinder- und Jugendhilfe im DRK Güstrow wurde im Jahr 2024 intensiv durch einige Mitarbeitende aus den Einrichtungen sowie Fachbereichsleitung Juliane Zimmermann und Bereichsleitung Gunnar Quaas gemeinsam erarbeitet. Zum Jahresende konnten die Ergebnisse auf den gemeinsamen Fachtagen vorgestellt und das Gewaltschutzkonzept eingeführt werden. „Die Fachtage sind die Auftaktveranstaltung. Im laufenden Jahr erfolgen einige Inhouse-Schulungen, um das bereits vorhandene Fachwissen der Mitarbeitenden in Bezug auf den Gewaltschutz und somit auch den Kinderschutz auszubauen“, berichtet Juliane Zimmermann.
Eingebunden sind alle Mitarbeitenden des Fachbereichs stationäre Kinder- und Jugendhilfe – von den Leitungskräften über die (Sozial-)Pädagogen*innen und Betreuungsassistent*innen bis hin zu den Betriebshandwerkern, Hauswirtschaftskräften und Freiwilligendienstleitenden. Die beiden Fachtage – je für die Hälfte der Belegschaft, um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten – fanden Ende November im DRK-Palais 4+ in Güstrow statt. Nach der Eröffnung durch Alexander Plass, Vorstandsvorsitzender des DRK Güstrow und Bereichsleiter Gunnar Quaas folgte ein Impulsvortrag durch Professor Ulf Groth von der Hochschule Neubrandenburg zum Thema "Machtprozesse in der Sozialen Arbeit". „Das war sehr interessant für uns und Professor Groth eröffnete uns viele Einblicke in den Alltag der Mitarbeitenden aus machttheoretischer Sicht, es gab einige Impulse zum Nachdenken und Reflektieren“, resümiert Juliane Zimmermann. Nach einer gemeinsamen Stärkung bei Suppe und Schnittchen, die das DRKErnährungszentrum gerne bereitgestellt hatte, ging es in den Austausch. In drei Workshop-Runden zu den Themen Partizipation, Beschwerdemanagement und Verhaltensampel gab es viel Zeit zum Austausch und auch die Pausen wurden für die Reflektion und fachliche Unterhaltungen genutzt.
„Es war eine rundum gelungene Auftaktveranstaltung und ich möchte die Gelegenheit nutzen allen Mitarbeitenden zu danken, die sich hier so aktiv und engagiert an der Erstellung des Konzeptes beteiligt haben“, lobt Juliane Zimmermann abschließend.
Hintergrund
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben ein Recht auf Schutz vor körperlicher, sexueller, seelischer und struktureller Gewalt und gewaltfreie Erziehung (vgl. Bürgerliches Gesetzbuch, §1631 Abs. 2). Insbesondere Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe müssen dafür Sorge tragen, jungen Menschen dieses Recht zu garantieren. Dazu sind sie seit 2005 in Deutschland gesetzlich verpflichtet (vgl. Schutzauftrag gemäß §8a SGB VIII). Mit der Novellierung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) und dem Inkrafttreten des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) im Juni 2021 werden die Einrichtungen zudem in die Pflicht genommen, eigene Gewaltschutzkonzepte vorzuhalten. Das Ziel von Gewaltschutzkonzepten ist es, gebündelte Maßnahmen zur Prävention und Intervention jeglicher Form von Gewaltausübung im Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich von Einrichtungen und Trägern der Kinder- und Jugendhilfe spezifisch, verbindlich und transparent zu regeln mit dem Ziel: Gewalthandlungen innerhalb von Einrichtungen zu vermeiden; Gewaltschutz institutionell zu verankern; bei akuten Gewaltsituationen oder Verdachtsfällen Handlungssicherheit zu gewährleisten.
Bildunterschriften
Bild 1: Auch Alexander Plass (3.v.l.), Vorstandvorsitzender des DRK Güstrow, nahm an den Fachtagen der Kinder- und Jugendhilfe interessiert teil. Foto: Madlen Wendorf Bild 2: In den gemeinsamen Workshop-Runden kam es zu einem intensiven Austausch der Mitarbeitenden. Foto: Madlen Wendorf
Bild 2: In den gemeinsamen Workshop-Runden kam es zu einem intensiven Austausch der Mitarbeitenden. Foto: Madlen Wendorf