PRESSEMITTEILUNG
Wie für die Krippe gemacht
Abschluss mit Note sehr gut: Beata Kurek schließt Ausbildung zur Erzieherin mit Bestnoten ab und bleibt dem Team der DRK-Kita Südlichter auch darüber hinaus erhalten
Güstrow, 13. 06. 2024
Nach drei Jahren Ausbildung ist für Beata Kurek der große Tag gekommen. In ihrer Abschlussprüfung darf die 32-Jährige zeigen, was sie in den vergangenen Jahren an Theorie und Praxis gelernt hat – danach ist sie staatlich anerkannte Erzieherin für 0- bis 10-Jährige (kurz: ENZ). Auch an diesem Tag sind Mentorin Jaqueline Höppner und Kita-Leitung Kathrin Rutenberg an ihrer Seite. Beide haben die junge Frau, die vor acht Jahren aus Polen nach Deutschland kam, auf ihrem Weg begleitet. In ihrem Heimatland hatte Beata Kurek bereits ein Bachelorstudium in den Fächern Germanistik und Pädagogik absolviert. „Der Abschluss wurde hier aber leider nicht anerkannt“, erzählt sie. In Deutschland fing sie ganz neu an. War im Einzelhandel und der Pflege tätig und entschied sich schließlich – bestärkt auch von engagierten Mitarbeitenden des Jobcenters – für eine Ausbildung in der DRK-Kita Südlichter.
„Es ist ein tolles Team und ich fühlte mich hier gleich willkommen“, sagt Beata Kurek. Dies sei nicht zuletzt Mentorin Jaqueline Höppner und Kita-Leitung Kathrin Rutenberg zu verdanken: „Sie waren immer für mich da, haben mich immer bestärkt und mir geholfen, wenn ich mal nicht weiterwusste“, sagt Beata Kurek über die beiden. Da verwundert es nicht, dass auch bei Mentorin Jaqueline Höppner heute die eine oder andere Träne der Rührung fließt. „Das ist für mich ein sehr emotionaler Moment. Ich habe Beata drei Jahre begleitet, gesehen, wie sie sich als Erzieherin bei uns entwickelt hat. Dass sie es jetzt geschafft hat, erfüllt mich mit viel Stolz“, macht Jaqueline Höppner deutlich.
Für die Prüfung hat sich Beata Kurek eine Krippengruppe ausgewählt. „Schon in meinem ersten Praktikum in der Krippe wusste ich, das ist mein Bereich“, schwärmt sie und ihre Mentorin ergänzt: „Sie ist wie für die Krippe gemacht. Als Erzieher kann man das gar nicht richtig erklären. Es ist ein Gefühl und man weiß einfach für welchen Bereich das Herz schlägt. Beate ist ein Krippenmensch.“ In ihrer Abschlussprüfung musste die angehende Erzieherin zeigen, dass sie sechs Krippenkinder zwei Stunden lang alleine beaufsichtigen und mit ihnen eine sinnvolle pädagogische Maßnahme durchführen kann. Dafür hatte Beata Kurek die Gruppe bereits im Vorfeld beobachtet und ausgemacht, dass die Kleinkinder im Alter von 2,5 bis 3 Jahren noch Schwierigkeiten im Umgang mit der Schere haben. „Wir führen mit den Kindern gerade ein Schneckenprojekt durch, weil sie für diese Tiere im Moment ein großes Interesse zeigen und so haben wir während meiner Prüfung Schnecken als Fensterbilder gestaltet. Die Kinder habe Schnipsel geschnitten und anschließend aufgeklebt“, erklärt Beata Kurek ihre Prüfungsleistung. Alles habe super geklappt, die Kinder seien sehr konzentriert gewesen und hätten schön mitgemacht, zeigt sich Beata Kurek am Ende zufrieden. Das sah auch die Prüfungskommission bestehend aus zwei Berufsschullehrern, der Mentorin und der Kita-Leitung so und belohnten Beatas Leistung mit der Note sehr gut.
Am 11. Juli erhält die Auszubildende ihr Zeugnis und wird dann als staatlich anerkannte Erzieherin in der Krippe der DRK-Kita Südlichter tätig werden. „Wir sind sehr stolz, dass Beata bei uns bleiben wird und freuen uns darauf“, macht Kathrin Rutenberg im Namen des gesamten Teams deutlich, während sie ihr einen sommerlichen Blumenstrauß überreicht. Wieder kullern ein paar Tränen der Rührung.
Drei Fragen an Beata Kurek...
Warum haben Sie sich für eine Ausbildung zur Erzieherin entschieden?
Beata Kurek: In meiner Heimat Polen habe ich einen Abschluss in Germanistik und Pädagogik gemacht und auch dort schon ein Praktikum in einer Grundschule absolviert. Eigentlich habe ich gedacht mir liege eher die Arbeit mit größeren Kindern, aber nachdem ich mein Praktikum in der Krippe gemacht habe, wusste ich: Das ist mein Bereich.
Was macht die DRK-Kita Südlichter für Sie aus?
Wir haben ein tolles Team. Natürlich sind wir nicht immer einer Meinung – bei 20 Frauen ist das wohl auch ganz normal, aber wird reden darüber und dann ist alles wieder gut. Vor allem aber haben wir eine ganz tolle Chefin. Mit ihr konnte ich immer offen reden, auch wenn ich Probleme hatte, war sie immer für mich da. Von den Erzählungen in der Berufsschule weiß ich, dass das nicht überall so ist und dafür bin ich dankbar.
Die Kita Südlichter liegt in einem Brennpunkt-Bereich – merkt man das in der täglichen Arbeit?
Ja, das ist spürbar. Die Kinder bringen oft viel Ballast mit und viele sind nicht zeitgerecht entwickelt – das macht die Arbeit natürlich besonders, ist fordernd, aber auch umso wertvoller für die Entwicklung der Kinder. Hier kann man besonders viel Herz und Liebe geben. Die Kinder brauchen das und saugen es auf.
Bildunterschrift
Zum Anschluss gratulierten Kita-Leitung Kathrin Rutenberg (l.) und Mentorin Jaqueline Höppner (r.) ihrer Auszubildenden Beata Kurek mit einem Blumenstrauß und einer kleinen Aufmerksamkeit des Teams. Foto: Caroline Awe