Badesaison der Rekorde
DRK-Wasserwacht Güstrow: an drei bewachten Badestellen so viele Besucher und so viele Einsätze wie nie zuvor
Güstrow Die Sonne brennt. Freudiges Kindergeschrei am Inselsee. Vom Steg springt ein Jugendlicher mit einem Salto ins Wasser. An Güstrows beliebtester Badestelle ist die Hölle los. Hunderte suchen hier Abkühlung. Das war das übliche Bild für Christian Möller in diesem Supersommer. „Es war eine Saison der Rekorde“, sagt Güstrows bekanntester Rettungsschwimmer.
Die Badesaison 2018, übrigens die 63. der DRK-Wasserwacht Güstrow am Inselsee in Folge, wird den Rettungsschwimmern mit Sicherheit in Erinnerung bleiben. „An den Wachstellen am Inselsee Güstrow, den Badeanstalten Krakow am See und dem Rühner See Bützow waren von Anfang Mai bis hochgerechnet Saisonschluss 10. September 43 Rettungsschwimmer an 122 Tagen im Einsatz. Insgesamt 5420 Stunden“, zählt Möller auf. „Der Zulauf an Badegästen war in diesem Zeitraum an den drei Badestellen bis weit in den August hinein sehr oft nahe an den Kapazitätsgrenzen. So viel war noch nie los.“ Die Rettungsschwimmer seien permanent beschäftigt gewesen. Eine Vielzahl an Wandergruppen aus Kindereinrichtungen, Schulen und Ferienlagern hat zudem dankbar die Dienste der Rettungsschwimmer in Anspruch genommen. „Ohne qualifizierte Aufsicht hätten diese Kinder nicht baden dürfen“, erklärt Möller. Zusammengefasst heißt das: Die Rettungsschwimmer hatten in diesem Sommer reichlich zu tun. Und Christian Möller blickt bereits voraus: „Wenn wir auch mit viel Mühe und dem besonderen Engagement der Wasserretter alle Dienste absichern konnten, scheint die Situation für die kommende Saison nicht gerade einfacher zu werden. Uns fehlen qualifizierte ehrenamtliche Mitstreiter.“
65 Mal wurde von den Rettungsschwimmern in der zu Ende gehenden Badesaison Erste Hilfe geleistet. Es gab vier Sachbergungen und drei Vermisstensuchen, wo Eltern ihre Kinder suchten. Rettungsschwimmer bargen außerdem zwei Boote mit fünf Personen außerhalb der Badestellen. „Mit sechs Rettungsdienst-Einsätzen lagen wir in diesem Jahr weit über dem langjährigen Mittel“, führt Möller aus. Dramatisch gestaltete sich die Bergung einer bewusstlosen Person von einem Wassertreter. Eine weitere Person hätte nach Auskunft des Arztes sein Kreislaufproblem ohne den zeitnahen Einsatz eines Defibrillators der Wasserwacht wohl nicht überlebt. Unfälle im Wasser gab es an allen bewachten Badestellen nicht.
Zum Supersommer gehören noch folgende Zahlen: Der Wasserspiegel am Inselsee sank zwischen der Saisoneröffnung am 12. Mai und dem 24. August wegen der Trockenheit um 48 Zentimeter. Am 31. Juli wurde der bisher bekannte Höchstwert bei der Wassertemperatur von 25 Grad um 3 Grad übertroffen. „Trotz der enorm hohen Wassertemperatur, einhergehend mit der großen Zahl an Badenden, kam es zu keiner spürbaren Beeinträchtigung der Wasserqualität“, bilanziert Christian Möller.
Jens Griesbach